Regeln
Nach folgenden Regeln werden aus den Elementen Module zusammengefügt.
Regel 1
Die Drehungen sind auf 90°-Schritte festgelegt, bei den Rechtecken sind zusätzlich 45°-Drehungen möglich.
Regel 2
Jedes Element erscheint in einer von 8 definierten Farben vor 8 unterschiedlichen Grauwerten im Hintergrung . Die Zuordnung erfolgt zufällig. Dabei können verschiedenen Elementen eines Moduls dieselbe Farbe zugeordnet werden.
Regel 3
Die rotierten und gefärbten Elemente werden der „Größe“ nach geordnet übereinander zu einem Modul zusammengesetzt: Also beginnend mit der Kreisfläche, dann großes Rechteck, großes Dreieck, Kreisbogen, kleines Dreieck und schließlich das kleine Rechteck (Quadrat). Letzteres wird nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 gesetzt.
Module
Jedes Modul für sich erfüllt bereits zumindest zwei Bedingungen für ein Bild, das Aufmerksamkeit erregt. Es wird intuitiv als Ordnungsgefüge wahrgenommen, allerdings mit aufkeimender Irritation. Dadurch, dass verschiedene Elemente gleichfarbig erscheinen, entstehen Vermischungen, Unklarheiten, die unsere Neugierde wecken. Es beginnt ein gedankliches Spiel der permanenten Umdeutung sinnlicher Reize, das seinen Zweck in sich selber hat. Das „interesselose Wohlgefallen“ schlägt den Betrachter in seinen Bann und verlangt nach mehr. Ein Tableau aus 9 Modulen erweitert das Spielfeld.
Tableau
Ein Beispiel mit 81 Modulen zeigt, wie Quantität in Qualität umschlagen kann. Fragen tauchen auf: Gibt es in diesem Feld vielleicht zwei genau gleiche Module? Wo haben sie sich versteckt? Wie viel verschiedene Module sind überhaupt möglich? 6 Formen in jeweils 4 bis 8 Positionen bei acht verfügbaren Farben? Welche Rolle spielen die 8 verschiedenen Grautöne der Hintergrundquadrate?
Und überhaupt: Könnte man allen Bürgern Deutschlands eine dieser Tafeln mit 9 mal 9 Modulen schenken, und zwar jedem eine, die sich von allen anderen unterscheidet? Berücksichtigt man, dass jeder Ausdruck vom vorherigen Ausdruck verschieden ist, wenn die 81 Module fortwährend ihre Plätze tauschen, wäre das kein Problem. Es gibt nämlich mehr als 5,7 x 10 120
verschiedene Möglichkeiten, 81 Module auf einem „Schachbrett“ mit 9 x 9 Feldern zu platzieren, so dass nach der Verteilung von 80,2 Millionen Bildern an die Bevölkerung Deutschlands auch alle übrigen Bewohner von Mutter Erde bedacht werden können. Und auch danach bleibt noch ein erheblicher Rest, der für Bewohner von Mond und Mars und intelligente Wesen auf bisher unerforschten Planeten ferner Galaxien zur Verfügung steht.
Angesichts dieser unvorstellbaren Zahl von Einzigartigkeiten erscheint die Frage nach einem „Original“ paradox.
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